Bäume verpflanzen Handbuch

Bäume verpflanzen

Schön, dass du mit uns gemeinsam dafür sorgst, dass Deutschland schneller Natur zurückgewinnt! Jeder Baum, der groß werden darf, ist ein Gewinn für Klima und Artenvielfalt. In dieser Anleitung gehen wir die wesentlichen Schritte zum erfolgreichen Pflanzen mit dir gemeinsam durch.

Unsere Methode funktioniert in drei einfachen Schritten. Das Verpflanzen ist der letzte dieser Schritte.

Schritt 1: Rettung bzw. Ernte

Mehr Bäume Jetzt rettet Setzlinge, die an ihrem ursprünglichen Wachstumsort unerwünscht sind, weil sie zum Beispiel geringe Überlebenschancen haben. An Erntetagen werden diese Bäumchen und Sträucher ausgegraben und direkt verschenkt oder in einem BaumHub zwischengelagert. Es werden Baumarten gerettet, die nicht invasiv und an das heimische Klima angepasst sind.

Schritt 2: Kostenlose Verteilung

Nach der Ernte finden Verschenktage statt, an denen du die Setzlinge nach Anmeldung im Baumplaner abholen kannst.
Die Saison von Mehr Bäume Jetzt läuft vom 1. November bis zum 1. März, mit einer Verlängerung bis zum 15. März, falls noch nicht alle Bäume verteilt wurden.

Schritt 3: Pflanzen

Das Pflanzen ist der dritte und letzte Schritt der Methode von Mehr Bäume Jetzt. Hierfür geben wir im folgenden Text einige Tipps.

Wenn du dich bereits für eine Baumsorte entschieden hast und weißt, wie die Abholung abläuft, gibt es hier einen Link zu einer Übersicht wichtiger Pflanztipps.

Bäume verpflanzen Handbuch

1. Bäume Auswählen

Ein Baum hat die besten Überlebenschancen, wenn er an passende Standorte gepflanzt wird. Ob das der Fall ist, findest du mit dem Baumfinder ( an dem wir gerade arbeiten) heraus – einer Suchfunktion, in der mehr als 100 Baumarten gelistet sind. Die Baumarten sind nach Kategorien wie Bodentyp und Art der Bepflanzung sortiert. Möchtest du eine Hecke oder lieber einen Solitärbaum? Suchst du nach einem Baum, der den Boden verbessert, oder einem, der Insekten anzieht? Achtung: Kein Baum erfüllt alle Wünsche gleichzeitig. Basierend auf deinen Präferenzen erstellen wir eine Empfehlungs-Rangliste.

Worauf solltest du achten?

Artenvielfalt pflanzen: Nimm am besten eine Mischung an Bäumen mit nach Hause, um eine gute Artenvielfalt in der Pflanzumgebung sicherzustellen! Eine Vielfalt an Pflanzen zieht auch eine große Vielfalt an Tieren an, die sich gegenseitig im Gleichgewicht halten. Pflanze bevorzugt heimische Arten.

Mehr zur Wahl zwischen heimischen und nicht-heimischen Arten

Beachte geltende Gesetze und Vorschriften

Innerhalb von Ortschaften hat man meist wenig mit Gesetzen und Vorschriften zu tun, aber es ist dennoch sinnvoll, das zu überprüfen. Sobald du in freier Natur pflanzt, ist die Anpflanzung bei der zuständigen Naturschutzbehörde zu beantragen, da die Wildlinge nicht zertifiziert sind.

Halte dich an folgende Bedingungen:

  • Pflanze nur an Orten, an denen du die Erlaubnis hast
  • Pflanze nicht in Forstgebiete
  • Pflanze nur nach behördlicher Genehmigung in freier Natur
  • Verkaufe die Pflanzen nicht weiter

Mehr Bäume Jetzt verschenkt Bäume gemeinnützig und kostenlos. Mehr Informationen findest du in unseren allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Baumfinder

Welche Bäume passen am besten zu deinem Bodentyp? Möchtest du einen einzelnen Baum oder lieber eine Hecke pflanzen? Welche Arten verbessern deinen Boden und welche locken Insekten an? Der Baumfinder gibt Antworten!

Regionale Pflanzen

Tipp! Informiere dich über regionaltypische Pflanzen. Viele regionale Organisationen beraten zur Pflanzung von Arten, die in deinem Bundesland häufig vorkommen.
Einige Angebote richten sich speziell an Gartenbesitzende.

Agroforstwirtschaft

Viele unserer Bäume und Sträucher sind sehr gut geeignet für Agroforstprojekte – also Mischformen aus Wald und Lebensmittelproduktion. Mit unseren Bäumen werden zum Beispiel Futterhecken, Windschutzstreifen, Waldgärten oder Bodenverbesserer gepflanzt. Unsere Partnerorganisation „Caring Farmers“ vereint viele Landwirt*innen, die hier Vorreiter sind.

Mehr über Agroforstwirtschaft lesen

2. Bäume abholen

Der Anfang ist gemacht: Du hast Baumarten ausgewählt.
Vielleicht ist dein Wunschbaum gerade nicht verfügbar. Aber es gibt immer Bäume, die gut für Klima und Biodiversität sind!

Für Bäume anmelden im Baumplaner

Melde dich über den Baumplaner an.
Den Baumplaner nutzt du, um dich für eine Veranstaltung zur Baumabholung einzutragen. Ebenso erhältst du dort Informationen über anstehende Ernte- oder Pflanzaktionen. Du erreichst ihn online oder über die App von Mehr Bäume Jetzt.

Mehr Bäume Jetzt-App

Egal ob zu Hause auf der Couch oder im Wald, mit unserer App hast du die aktuellsten Bauminformationen immer griffbereit!

Datenschutz im Baumplaner

Wir behandeln deine Daten vertraulich. Deine Kontaktdaten sind nur für die Organisation und die Personen sichtbar, die du über den Baumplaner kontaktierst.

Schon angemeldet?

Glückwunsch zu deinem Profil im Baumplaner! Wenn du dich als Abholer*in für Ernte- oder Verteilaktionen anmeldest, wählst du ein Zeitfenster und kannst Bäume abholen.

An Erntetagen werden Sämlinge gesammelt. Am besten, wenn möglich, holst du sie direkt ab, damit du sie bald einpflanzen kannst.

Wenn du bei der Ernte mitmachen kannst, lernst du auch die lokalen Freiwilligen kennen. Du kannst auch mithelfen oder den Transport zur Baum-Hub unterstützen – oder zusätzlich ein paar Setzlinge für deine Nachbarschaft mitnehmen. Wer sich so engagiert, bleibt bei den Helfer*innen positiv in Erinnerung und bekommt vielleicht beim nächsten Mal genau den Baum, auf den er*sie gewartet hat.

Bei Verschenktagen werden Bäumchen, die nicht gleich bei der Ernte verteilt wurden, vom BaumHub aus weitergegeben. Oftmals gibt es bei der Verteilaktion mehr Nachfrage als Angebot. Ein BaumHub kann deshalb nichts versprechen, aber legt die Spielregeln für jeden Verschenktag fest. Bei der Anmeldung gibst du ein Zeitfenster an und wie viele Bäume oder Sträucher du gern mitnehmen möchtest.

Bei der Abholung

Sobald du dich zur Baumabholung angemeldet hast, bekommst du eine Bestätigung per E-Mail oder App. Darin ist ein QR-Code enthalten – dein Zugangsticket für den Zeit-Slot. Die Freiwilligen scannen diesen bei der Ankunft und notieren, welche Bäume du bekommst. Sag Bescheid, wenn du bestimmte Vorlieben hast (siehe Schritt 1). Nimm nie einfach selbst Bäume mit, es sei denn, es wird ausdrücklich erlaubt. Folge den Anweisungen der Freiwilligen, damit der Abholtag sicher abläuft!

Transport

Die  Wildlinge sind zwischen 50 und 150 cm groß, inklusive Wurzelwerk rund max. 2 m.  Je nach Auswahl funktioniert die Abholung daher oft auch mit dem Fahrrad! Der Kofferraum eines Autos ist ebenfalls eine gute Option. Wenn du viele Setzlinge abholst, ist eventuell ein Anhänger sinnvoll. Die Bäume haben nackte Wurzeln (keinen Wurzelballen). Deshalb ist es wichtig, die Wurzeln mit einem feuchten Tuch (altes Bettlaken, Jutsack oder handtuch) beim Transportgut abzudecken.Werden die Setzlinge beim Transport dem Fahrtwind ausgesetzt, wie es beim Fahrrad oder auf dem Anhänger der Fall wäre, ist je nach Länge der Transportstrecke ein zusätzlicher Schutz (Plastiktüte, Plane oder zusätzliche Abdeckung) vorzusehen.

Zu Hause angekommen

Falls du nicht sofort pflanzen kannst, stelle die Bäume direkt ins Wasser oder schlage sie ein. Im Wasser halten sie sich (bei Frostfreiheit) maximal eine Woche, sonst fangen die Wurzeln an zu schimmeln. Ruten und Stecklinge können unbegrenzt ins Wasser. Einschlagen geht so: Grabe eine Kuhle, stelle den Baum- oder Strauchbund hinein, bedecke alle Wurzeln gut mit Erde und schlämme die Fläche mit ausreichend Wasser ein. So trocknen sie nicht aus, bis du pflanzt. Wichtig: Nur einschlämmen, wenn der nächste Frost mindestens 1-2 Tage entfernt ist. 

 

Bäumchen erkennen

Die Freiwilligen erzählen bei den Ausgabetagen mehr über die Bäume und Sträucher, die du mitnehmen darfst. Notiere dir diese Informationen am besten. In deinem Profil im Baumplaner findest du später, welche Arten du mitgenommen hast. Im Baumfinder gibt es spezifische Pflanztipps und weitere Infos. Wenn du trotzdem nicht weiterkommst: Unsere Knospenkarte gibt eine Übersicht der am häufigsten geernteten Arten im Winterzustand.

“Ich mache schon seit ein paar Jahren bei Mehr Bäume Jetzt mit. Letzte Saison habe ich fast alle Bäume direkt bei Erntetagen abgeholt und fast sofort gepflanzt. Mit gelegentlichem Gießen hatte ich damit eine Anwuchsrate von 99 % – wenn nicht sogar 100 %. Sehr empfehlenswert!”
Klaas
Pflanzort Nordholland

3. Bäume pflanzen

Jetzt wird gepflanzt – ein großartiger Tag! Das ideale Pflanzwetter ist „Kühlhaus-Wetter“: Es ist kalt, aber frostfrei, trocken, halb bewölkt, hohe Luftfeuchtigkeit und windstill. Die Pflanzenden bleiben trocken, die Wurzeln sind geschützt, und weil es kalt ist, ruht der Baum.

Pflanztipps

  • Pflanze nicht bei starkem Frost – ab 0 Grad Celsius aufwärts ist super!
  • Halte bei Frost die Zeit, während der die nackten Wurzeln der kalten Luft ausgesetzt sind, so gering wie möglich.
  • Dies gilt auch bei Sonne und Wind; auch diese trocknen die zarten Baumwurzeln schnell aus.
  • Schütze die Wurzeln mit Jute, alten Handtüchern, Lagen, Planen – was auch immer dir einfällt!
  • Pflanze so früh wie möglich in der Saison – dann kann der Baum vor dem Frühling neue Wurzeln wachsen lassen.

Noch detaillierte Tipps zum Pflanzen wurzelnackter Setzlinge findest Du hier.

1. Pflanztyp wählen

Pflanzt du besondere Strukturen wie: Hecke, Solitärbaum, Waldgarten, Feldbegrenzung, Windschutzhecke oder anderes? Für diese Landschaftstypen gibt es zusätzliche Seiten mit spezifischen Pflanz- und Pflegetipps. Lies danach weiter, wie du einen einzelnen Baum pflanzt.

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2. Pflanzort bestimmen

Pflanze hohe Bäume in die Mitte deiner Fläche, sonnenliebende, blühende und beerentragende Sträucher an den Rand – so bekommt jede Pflanze das gewünschte Licht.

Nach etwa 3–4 Jahren kannst du schnellwachsende Bäume, die wenig Nutzen für Insekten haben, zurückschneiden oder versetzen. Oder du lässt die Natur entscheiden – aber das ist nicht immer optimal für die Biodiversität. Unterstützen hilft!

3. Pflanzort vorbereiten

Entferne wuchernde Pflanzen wie Brombeeren oder Kletten, die das Wachstum behindern. Anderes Grün ist willkommen, es hält den Boden feucht. Gras und Brennnesseln sind meist kein Problem.

Die Pflanzgrube muss breit und tief genug sein – bestenfalls ein Drittel größer als die Wurzelgröße. Bei Massenpflanzungen sollte man wenigstens darauf achten, dass keine Wurzeln abgeknickt werden. Stecklinge sollten mit mindestens zwei Knoten in die Erde, das sind die Stellen, an denen Triebe und Wurzeln entstehen. Ruten (z. B. Weiden, Pappeln) müssen mindestens 50 cm tief in die Erde, um genügend Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen zu können.

Die Pflanzdichte hängt von Art und Landschaftselement ab. Für Hecken empfiehlt sich ein enger Abstand – mehr Biodiversität und schneller geschlossene Baumkronen. Das verhindert auch Unkraut wie Disteln. Im Baumfinder steht, wie viel Platz eine Art zum Wachsen braucht.

Grabe die Grube so, dass die Wände nicht „glatt“ sind – neue Wurzeln können sich sonst schlechter ausbreiten.

4. Den Baum in die Pflanzgrube setzen

Setze den Baum etwas höher als seine spätere Position. Der Wurzelkragen (Übergang Wurzel–Stamm) sollte später genau auf Bodenniveau liegen. Die Wurzeln dürfen sich nicht kringeln, nach oben zeigen oder nur auf einer Seite liegen. Ziehe den Baum nach dem Einsetzen leicht an, damit sich die Wurzeln richtig ausrichten und verteilen.

5. Pflanzgrube auffüllen

Fülle die Grube mit lockerer, feuchter Erde. Die Erde um die Feinwurzeln (dünner als 1 mm) muss eng anliegen. Ruckel leicht am Bäumchen, damit sich Erde zwischen dir Wurzeln setzt. Große Klumpen Erde solltest du zerbröseln, weil diese die Feinwurzeln nicht vollständig umschließen! Die Wurzeln können dadurch verdursten.

Achte darauf, dass du die Erde beim Pflanzen verdichtest, bestenfalls alle 10 – 15 cm. Nur bei einem dichten Boden funktioniert der sogenannte „Kapillareffekt“, der Feuchtigkeit aus dem Grundwasser nach oben zieht. Wenn erst ganz am Ende verdichtet wird, erreicht man mit dem Druck nicht mehr die tieferen Bodenschichten. 

Bei schweren Böden (z. B. Lehm) kannst du den Boden mit Geräten lockern, etwa mit Fräsen oder Eggen.

Bedecke die Wurzeln mit etwa 10 cm Erde und tritt sie vorsichtig mit der Ferse an, damit die Wurzeln Bodenkontakt bekommen – nicht zu fest, sonst leidet der Sauerstoffaustausch. Anschließend kannst du etwa 6 cm Laub oder alte Holzhäcksel als Mulchschicht aufbringen.

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Solitärbäume stärken

Wenn du einen Baum einzeln pflanzt, sorge dafür, dass er in den ersten zwei Jahren mit ein oder zwei Stützpfählen gesichert wird. Gib dem Baum Wasser, Kompost und/oder Mulch, damit er kräftig wird.

4. Bäume pflegen

Auch nach dem Pflanzen brauchen junge Bäume Aufmerksamkeit. Besonders im ersten Jahr nach dem Auspflanzen sind sie noch sensibel. Du sorgst dafür, dass sie gut anwachsen, sich gegen Konkurrenz durchsetzen können und nicht von Wildtieren oder Wind beschädigt werden. So steigen ihre Überlebenschancen – und deine Mühe beim Pflanzen zahlt sich aus!

1. Gießen

Im ersten Jahr ist Gießen entscheidend – besonders bei Trockenheit! Bäume, die im Winter gepflanzt wurden, brauchen in der Regel weniger Wasser, weil sie mehr Zeit haben, Wurzeln zu bilden, bevor die Trockenperioden beginnen. Aber wenn es länger als eine Woche nicht geregnet hat oder der Boden sehr trocken ist, solltest du unbedingt gießen.

  • Wie oft? In den ersten 2–3 Jahren regelmäßig, besonders bei Trockenheit: etwa einmal pro Woche 1–2 Gießkannen pro Baum.
  • Wann? Morgens oder abends gießen, nicht in der prallen Sonne.
  • Wie? Lieber seltener, aber durchdringend – das fördert tiefe Wurzeln.
  • Womit? Regenwasser ist ideal. Stell am besten Regentonnen auf.

Wenn du viele Bäume gepflanzt hast, ist ein Gießplan sinnvoll. Du kannst auch Nachbarschaftsinitiativen einbinden oder das Gießen als Patenschaft anbieten.

2. Boden pflegen

Der Bereich um den Baum sollte möglichst frei von wucherndem Unkraut und Gras sein – mindestens im Radius von 30 cm. Diese Pflanzen konkurrieren um Wasser, Nährstoffe und Licht.

  • Mulch aufbringen: Eine Schicht aus Laub, Holzhäckseln oder Grasschnitt hält den Boden feucht und reduziert Konkurrenz. Aber: nicht direkt an den Stamm legen – sonst droht Schimmel.
  • Rasenschnitt nicht dick schichten: Der kann faulen und Sauerstoff entziehen.
  • Jäten mit der Hand oder Hacke: So lockerst du gleichzeitig den Boden.

3. Schutz vor Wild und Wetter

Junge Bäume sind anfällig für Fraßschäden durch Rehe, Hasen oder Wühlmäuse. Auch Wind kann frisch gepflanzten Bäumen gefährlich werden.

  • Verbissschutz: Ein einfacher Drahtkorb um den Stamm oder eine Kunststoffmanschette schützt vor Rehen.
  • Nagetiere fernhalten: Entferne Gras und Mulch direkt am Stammfuß – Wühlmäuse mögen das.
  • Windschutz: Pflanze in Gruppen oder nutze Windschutzhecken. Bei Einzelpflanzungen ggf. mit einem Pflock stützen, aber nicht zu fest anbinden!
  • Achte auf Frostspitzen: Besonders bei Spätfrösten können junge Triebe erfrieren. Schutz ist durch Standortwahl oder leichte Abdeckung mit Vlies möglich.

4. Rückschnitt und Pflege

Nicht jeder gepflanzte Baum muss beschnitten werden – viele entwickeln sich gut von allein. Manchmal ist ein Rückschnitt aber sinnvoll, um Form, Gesundheit und Stabilität zu fördern.

  • Wann? Am besten im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr, wenn der Saft noch nicht stark fließt. Keine Schnitte bei Frost!
  • Was? Entferne abgestorbene, kranke oder beschädigte Äste.
  • Wie? Mit scharfer, sauberer Astschere. Kein Ausreißen! 
  • Spezialfall Obstbäume: Regelmäßiger Formschnitt kann hier Ertrag und Gesundheit fördern.

Tipp: Im Baumfinder findest du pro Art spezifische Hinweise zum Rückschnitt.

Achtung, Vögel!

Beachte zwischen dem 1. März und dem 30. September brütende Vögel, wenn du schneiden möchtest. Schau vor dem Schneiden nach, ob du brütende Vögel in der Bepflanzung siehst. Falls ja, verschiebe das Schneiden.

5. Dokumentieren und Beobachten

Beobachte deine gepflanzten Bäume regelmäßig – sie zeigen dir, wie es ihnen geht:

  • Werden neue Blätter gebildet?
  • Sieht die Krone gesund aus?
  • Gibt es Schädlinge oder Pilze?
  • Hat sich das Umfeld verändert (mehr Schatten, Bodenverdichtung)?

Halte am besten jedes Jahr im Frühling und Herbst den Zustand der Bäume fest – mit Fotos, Notizen oder in einer App. So erkennst du Veränderungen rechtzeitig und kannst gezielt eingreifen.

6. Gemeinschaft und Freude

Bäume pflanzen ist Teamarbeit – und Bäume pflegen auch! Je mehr Menschen mitmachen, desto besser die Überlebenschancen. Frag Nachbar*innen, Familienmitglieder oder Schulklassen, ob sie mithelfen oder eine Baum-Patenschaft übernehmen möchten.

Denn: Ein gut gepflegter Baum kann Jahrhunderte überdauern – und Generationen Freude bringen.

“Die Sämlinge brauchten etwa einen Monat früher Wasser als die Bäumchen aus der Baumschule. Anfangs ist rund 20–30 % oberirdisch „abgestorben“, bedingt durch das nasse Frühjahr, in dem sehr viele Blätter gewachsen sind, die später bei der plötzlichen Trockenheit nicht ausreichend bewässert werden konnten. Inzwischen treiben sie fast alle wieder aus (die Wurzeln haben also überlebt), was wirklich schön zu sehen ist. Deshalb der Tipp an andere: Weiter gießen, auch wenn es so aussieht, als wäre der Baum tot!”
Joost
Baumpflanzer